Unterstützung reißt nicht ab - Mehr als 10 Hilfstransporte in die Ukraine organisiert

Minden, 7. Februar 2023. Den 24. Februar 2022 werden die Ukrainer und die Menschen auf der ganzen Welt in trauriger Erinnerung behalten. Es war ein Donnerstag, als Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat. Fast ein Jahr dauert der Krieg nun schon an – ein Jahr voller Zerstörung, Trauer und Schmerz.

Nur zwei Wochen, nachdem Russland in die Ukraine einmarschiert ist, startete der erste Hilfstransport von Minden aus in die Ukraine. Gemeinsam mit dem Lions Club Porta Westfalica haben die Mühlenkreiskliniken die Spendenaktion 2022 ins Leben gerufen – mittlerweile sind über 420.000 Euro zusammengekommen. Im Dezember und Januar verließen zwei weitere Hilfstransporte mit Medikamenten und medizinischen Geräten Minden in Richtung Riwne.

„Die Menschen in der Ukraine sind unendlich dankbar für diese Unterstützung. Dass sie nicht vergessen werden, bedeutet ihnen so viel. Insgesamt elf Transporte haben wir von Minden aus gestartet, das ist unglaublich“, sagt Serhii Tabulovych, Anästhesist am Johannes Wesling Klinikum Minden und Organisator der ganzen Hilfsaktion.

In den beiden ersten Lieferungen befanden sich unter anderem zwei Dialysegeräte, OP-Wärmegeräte, zwei Babyinkubatoren, drei Narkosegeräte, Medikamente und Materialien für verletzte Soldaten und Zivilisten. Auch dringend benötigte Antibiotika für die kleinsten Patientinnen und Patienten wurden ans Kinderkrankenhaus geliefert. „Wir haben auch wieder viel Ausrüstungsmaterial für die ‚Taktische Medizin‘ transportiert, wie Tourniquets, Wundbandagen, Dekompressionsnadeln, Thoraxpflaster, Wärmedecken, hämostatische Verbände und taktische Rücksäcke“, erzählt Serhii Tabulovych.

Einmal pro Monat organisiert der gebürtige Ukrainer die Lieferungen mit dringend benötigten Hilfsgütern. Ziel ist zunächst die Großstadt Riwne im Nordwesten der Ukraine. Von dort aus wird dann weiterverteilt. Serhii Tabulovych kann sehr zielgerichtet helfen, da er von seinen Ansprechpartnern vor Ort detaillierte Listen bekommt, was gebraucht wird und wie dringend. Die Apotheke und der Einkauf der Mühlenkreiskliniken unterstützen dann eine möglichst rasche und kostengünstige Beschaffung der angeforderten Hilfsgüter.

Die letzten Wochen hatte der 34-jährige Anästhesist viel zu tun: er hat einen Rettungswagen organisiert – dank der Unterstützung des Rettungsdienstes des Kreises Minden-Lübbecke. „Der Rettungsdienst des Kreises hat uns im Dezember zwei gebrauchte Fahrzeuge, einen Rettungswagen und ein Einsatzfahrzeug, angeboten. Wir sind unglaublich glücklich und froh, denn Rettungsfahrzeuge werden in der Ukraine dringend benötigt und sind absolut rar“, erzählt Serhii Tabulovych.

Ein echtes Herzensprojekt für den Organisator: „Ich war seit Dezember nur damit beschäftigt, Geräte und die Ausstattung für den Rettungswagen zu besorgen. Wie zum Bespiel einen Defibrillator, ein Beatmungsgerät, eine Absaugpumpe, Sauerstoffflaschen, Medikamente, Materialien für die Notfallversorgung, Schienen, Wärmedecken und zig andere Dinge.“

Am 26. Januar hat Tabulovych den Rettungswagen und das Auto gemeinsam mit anderen Helfern an der Grenze von Polen zur Ukraine übergeben. „Aktuell befinden sich die Fahrzeuge in Vinnytsa und bekommen einen Service, Reifenwechsel und kleinere Reparaturen werden durchgeführt. Nächste Woche wird der RTW Richtung Bachmut gefahren, um dort die verletzten Soldaten und Zivilisten zu versorgen“, schildert der Organisator.

Die Geräte und die Ausstattung für den Rettungswagen wurden ebenfalls durch die Spendenaktion der Mühlenkreiskliniken und des Lions Clubs Porta Westfalica ermöglicht. „Wir bedanken uns an dieser Stelle beim Kreis Minden-Lübbecke für die tolle Unterstützung. Danke auch an die Menschen in der Region für die unglaubliche Solidarität. Dass die Unterstützung nicht abreißt, ist ein tolles Zeichen – die Menschen in der Ukraine werden nicht vergessen“, so Dr. Peter Witte, Präsident des Lions Clubs Porta Westfalica und Rolf Watermann, Schatzmeister des Lions Clubs Porta Westfalica.

Professor Dr. Hansjürgen Piechota, Ärztlicher Direktor des Johannes Wesling Klinikums, hatte kurz nach Kriegsbeginn im letzten Jahr den Kontakt zwischen den MKK und dem Lions Club Porta Westfalica hergestellt. So kam die große Hilfsaktion ins Rollen. „Elf Monate und elf Transporte später brauchen die Menschen in der Ukraine immer noch dringend unsere Unterstützung, deshalb ist jede Geld- und Sachspende eine enorme Hilfe und herzlich Willkommen“, sagt Professor Dr. Hansjürgen Piechota.

Unterstützen Sie uns gerne weiterhin!

Spenden Sie Geld auf das Konto der Fördergesellschaft des Lions Clubs Porta Westfalica e.V.: IBAN DE83 4905 0101 0040 0450 15 und nutzen Sie dabei das Stichwort „Ukrainehilfe MKK“. Von dem Geld werden ohne Abzüge Arzneimittel und medizinischer Sachbedarf sowie Gerätschaften gekauft und über die ukrainische Kirche an Partnerkrankenhäuser der Mühlenkreiskliniken geliefert. Weitere Informationen unter

www.muehlenkreiskliniken.de/spende  

Spendenbescheinigungen können ab einem Betrag über 200 Euro ausgestellt werden (bitte Adresse angeben). Unterhalb der Grenze gilt der Zahlungsnachweis als Spendenquittung beim Finanzamt.

(Pressetext der Mühlenkreiskliniken Minden)